Die in Brisbane geborene Judy Sharp, 61, erzählt motivierende Geschichten, um anderen Mut zu machen.
„Mir wurde ganz schwer ums Herz, als mein Ehemann mir einen Strauß Tulpen überreichte.“
Mit einem gezwungenen Lächeln antwortete sie: „Danke, sie sind wunderschön.“
Mick* schenkte ihr jede Woche, 52 Wochen im Jahr, ohne Ausnahme, Blumen.
Man könnte denken, das würde sie besonders fühlen lassen, doch in Wahrheit fühlte sie sich unwohl und bedrückt für den Rest der Woche.
Schon die kleinsten Dinge machten ihn eifersüchtig. Sie war extrem unglücklich und unter seiner Kontrolle.
Mit der Geburt ihrer beiden Söhne verschlimmerte sich die Situation.
Er klebte die Vorder- und Hintertür mit Klebeband ab, weil er fest davon überzeugt war, dass sie ihn betrog, und überprüfte jeden Morgen, ob das Band beschädigt war.
Am schlimmsten jedoch traf sie seine Anschuldigungen, eine schlechte Mutter zu sein.
Sie glaubte, dass ihre Söhne etwas Besseres verdient hätten.
Doch Mick kontrollierte das Geld, und sie hatte keine finanziellen Mittel, um zu fliehen.
Eines Tages saß sie mit den Jungen auf dem Sofa, als Mick anfing, sie zu beschimpfen. Um den Kindern eine Erinnerung an ihre Mutter zu geben, schnappte er sich plötzlich die Kamera, machte ein Foto von ihnen und sagte ihr, dass dies ihre letzte Nacht auf der Erde sei.
Als er versuchte, sie zu packen, hielt ihr panisches Schreien ihn auf.
Am nächsten Morgen verließ sie mit den Kindern das Haus, nachdem Mick zur Arbeit gegangen war.
Sie suchte verzweifelt nach einer Mietwohnung, doch alle Frauenhäuser wiesen sie ab, weil ihr Sohn Tim schwer autistisch war.
Sie hob Geld vom Konto ab, um die Kaution und eine Woche Miete zu bezahlen.
In aller Eile packten sie ihre Sachen, stiegen in den Umzugswagen und fuhren davon.
Ohne Geld und Arbeit fragte sie sich, wie sie zwei Söhne großziehen sollte. Doch als sie das neue Haus betrat, fiel eine große Last von ihren Schultern.
Nach einiger Zeit hörte Mick auf, sie zu belästigen, doch was die Kinder in ihrem Zuhause miterleben mussten, war erschütternd.
Sie setzte alles daran, dass ihre Söhne nicht so wurden wie ihr Vater. Stattdessen zeigte sie ihnen stets, wie sehr sie sie liebte.
„Das Wichtigste im Leben ist, freundlich zu sein“, sagte sie immer wieder.
Heute ist sie unglaublich stolz darauf, dass beide Söhne zu wunderbaren und glücklichen jungen Männern geworden sind.
Tim, 32, ist ein produktiver Künstler, und Sam, 30, arbeitet als Schwimmtrainer und hat sogar an den Olympischen Spielen teilgenommen.
Mit einem Beruf, den sie liebt, und einem Haus mit Garten führt sie ein schönes Leben.
Judy wollte ihre Geschichte teilen, um anderen Betroffenen zu zeigen, dass sie nicht allein sind.
Jedes Jahr zum Jahrestag ihrer Flucht erzählt sie ihre Geschichte auf Facebook. Es macht auch ihre Söhne stolz, anderen Überlebenden helfen zu können.
Vor ein paar Jahren fand sie das unheimliche Foto wieder, das Mick damals gemacht hatte, und wollte es mit allen teilen.
Auch wenn es schwerfällt, die Gesichtsausdrücke auf dem Foto anzusehen, möchte sie Frauen klarmachen, dass häusliche Gewalt niemals akzeptabel ist. Kein Kind sollte in solch einem schrecklichen Umfeld aufwachsen müssen.
Mit ihrer Geschichte will sie Hoffnung auf eine bessere Zukunft geben.
*Mick heißt heute anders.
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